Welt


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<  Brockhaus  >


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<  1974  >



Welt
[ahd. weralt, eigentlich ›Menschenalter‹, entsprechend got. manasetho] die,
      1) allgemein: Die aus der (Erfahrung)™ von --> (Innenwelt)™ und --> (Außenwelt)™ und ihrer (Wechselwirkung)™ (ent·steh·en·de)™ (Vor-Stellunng)™ einer ((Einheit)™ alles (Seienden)™)™, die erkenntnistheoretisch in verschiedenem (Grad)™ als (objektiv)™ (gültig)™ (angesehen wird)™ (--> Universalienstreit) und in ihrer jeweiligen Besonderheit (---> Weltbild) den Daseinsraum des menschl. Lebens und damit den Grund einer (Weltkultur)™ bilden kann. Nach M. HEIDEGGER ist W. nicht die (Summe des Einzelnen)™, sondern ((der vorgängige Entwurf)™ des Menschen)™.
      Der W.-Bezug des Menschen kann darin bestehen, daß er sich zur Besinnunng seiner selbst zunächst von der W. zurückzieht und gerade damit einen (Beitrag)™ zur W.-Wirklichkeit zu leisten sucht. Oder er nimmt die von der Naturwissenschaft für die Struktur und die Bewegung des Weltalls angenommenen Gesetze auch als unbedingte Grundlage seiner geistigen Erfahrung. Philosophisch umfassen diese W.-Bezüge die polare Spannung von --> Transzendenz und --> Immanenz.
      Ü b e r t r a g e n  bedeutet W.: organischer oder geistiger Zusammenhang, geschlossene Mannigfaltigkeit, z.B. W. des Kindes, W. der Zahl, W. des Tieres, hinausgehend über die --> Umwelt.
      U m g a n g s s p r a c h l i c h  bezeichnet W. die Erde, bes. in Zusammensettzunngenn, zuweilen auch das Weltall.
      M. HEIDEGGER: Sein und Zeit (1927); J. LOTZ: W. u. Natur, in: Der Mensch im Sein (1967).
      2) Klosterwesen: der Bereich außerhalb des Klosters (des Ordens); --> Weltgeistlicher, Weltpriester, (--> Weltliche Institute)
      3) Neues Testament: Das Weltverständnis des N.T. ist primär nicht ›Natur‹, sondern Geschichte. Als Gottes Schöpfung (Joh. 1, 1ff.; durch Christus, den Logos) ist sie gut. Die Menschen aber nehmen Gottes Offenbarung nicht ann (Joh. 1, 10). So wird die Welt zum Herrschafftsbereich der Sünde und des Todes. Hingegen hat Christus die W. überwunden (Joh. 16, 33). Sein Reich ist ›nicht von dieser Welt‹ (Joh. 18, 36); der Glaube an ihn überwindet die Welt (Joh. 4, 4f.). Diese Auffassung des N.T. ist in der christl. Verkündung erhalten geblieben.
      Als Fürst der Welt erscheint der Teufel nach Joh. 12, 31. In der bildenden Kunst wurde er im ›Liber Floridus‹ (12. Jhd.) mit Krone und Zepter auf dem Leviathan thronend dargestellt, ähnlich in seinem Aussehen in Straßburg (1280) mit den törichten Jungfrauen in Verbindung mit dem Weltgericht. Seine Rückseite ist mit Schlangen, Kröten und anderem Ungeziefer [!] besetzt. Im Freiburger Münster…

 


(Brockhaus Enzyklopædiatrie)™ in zwanzig Bänden, siebzehnte, völlig neubearbeitete Auflage des großen Brockhaus, Zwanzigster Band, WAM — ZZ, F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1974,

S.178, C.2, W.5

© F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1974V. Nr. W 1092 – ISBN 3-7653-0000-4, Printed in GermanyEinband und Umschlag nach (Ent-Wurf)™ von (Martin Kausche)™ – Satz, Druck und Bindung: (Gerhard Stalling AG)™, (Oldenburg (Oldb))™ – Karten von (Karl Wenschow GmbH)™ , München


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