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ריקוד תחת

Ein Beitrag geteilt von Aya Steigman (@aya_steigman) am

 


— a short story —
— german only – until now —


2014-01-24



Nachdem mir heute in der Tanzklasse mit der wundervollen Aya Steigman schmerzhaft bewusst geworden ist, wie sehr uns der ganze mentale Wahnsinn von aller Leichtigkeit, Lebendigkeit und Spontanei abhält, lief ich dann doch arg betrübt nach Hause … diese Erfahrung muss man – nachdem man sie für über eine Stunde am eigenen Körper gespürt hat – erst einmal verdauen…

Um mich aufzumuntern, schlitterte ich ein wenig auf den Schneeresten, doch leider sind die Bürgersteige schon großflächig gestreut und der Schlitterspaß reduziert.

Auf der Gneisenaustraße, kurz vorm heimatlichen Hafen, laufe ich an einer Kneipe vorbei und höre, wie ein Araber lauthals in Richtung eines verhältnismäßig älteren, sich küssenden Pärchen schreit: »Der hat meine Mutter beleidigt!« Seine beiden Kumpels stehen neben ihm und eine gewisse Angriffslust ist in der Szene zu spüren.

Das Päärchen hat inzwischen aufgehört, sich zu küssen und dreht sich in die Richtung des lauten Arabers. Die Energie ist geladen, die Situation leicht angespannt und doch noch nicht eskaliert. Ich stelle mich genau mittig zwischen die beiden Parteien, erhebe deutlich meinen linken Zeigefinger (schließlich ich bin Linkshänder) und sage mit klarer, deutlicher Stimme ganz langsam – ohne irgendwen anzuschauen – zu allen Beteiligten:

 


 

 

 

 

« Lasst – oire – Mütter – in – Frieden ! »

 

 

 

 


 

und gehe weiter.

»Die sind alle cool!«, rufe ich ihnen noch hinterher, während ich mich weiter von der Szene entferne // und schiebe glaich noch ein

 


 

 

 

 

« Ohne die wär'n wir alle nicht hier ! »

 

 

 

 


 

nach.

Die drei Araber lösen sich vom potenziellen Konflikt und laufen mir hinterher. Der Streithahn wiederholt meine Worte »Ja, ohne die wären wir ja schließlich nicht hier, stimmts?« Wahrscheinlich will er mir gefallen, oder so. Dann meint er: »Warte mal! Ich will *so* mit dir laufen« und er reißt seine Arme auf und zeigt deutlich, dass er mich umarmen will. Gesagt, getan. Doch da rückwärts laufen, mit nem Menschen im Arm, nachts um eins, etwas unentspannt scheint, löst sich unsere Umarmung nach ein paar Schritten wieder.

 


 

 

 

 

« Was war denn los? »

 

 

 

 


 

 

frage ich, während wir weitergehen. Er antwortet »Ach, wir sind rausgekommen, die standen da, haben sich geküsst und ich meinte ›nach Hause‹ zu ihnen. Da meinte er

 


 

 

 

 

Fick deine Mutter. ‹

 

 

 

 


 

– »Ich meinte, sie sollen nach Hause gehen, ist doch kallt!«, erklärt er mir sein Handeln. Ich antworte: »Naja, vielleicht haben sie es fallsch verstanden.« Zumindest jetzt lag in seiner Stimme soviel Aggression, dass es wohl jeder eher als ein aufforderndes ›Geht nach Hause!‹ im Sinne von ›Hier nicht!‹ verstehen würde.

Während wir noch ein paar Meter den selben Weg teilen, sprechen die Jungs davon, noch einen trinken zu gehen. Ich spüre kurz ein ›Kann ich mitkommen?‹ aufkeimen und erfreue mich der plötzlich auftauchenden Option und kompletten Kehrtwendung des Abends hin zum Positiven, doch die Empfindungen ›nach Hause – Bett – schlafen‹ sind überdeutlich. Also frage ich nicht – dieses Mal.

Inzwischen an der Ecke angekommen, an der es abzubiegen gilt, erhebe ich die Hand, schaue ihnen noch einmal kurz in die Augen und grüße sie mit »Salam!«, welches sie mit »Salam!« und »Der Friede sei mit dir, Großer!« erwidern.






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