"Ich stehe hier vor euch nicht als Prophet, sondern als demütiger Diener, von Euch, dem Volk." Mit diesen Worten wandte sich Nelson Mandela am 11. Februar 1990 in seiner ersten Rede nach seiner Freilassung aus 27-jähriger Gefangenschaft an das südafrikanische Volk.
Die erste Rede nach Nelson Mandelas Freilassung am 11. Februar 1990 wurde von Politikern und Apartheidsgegnern auf der ganzen Welt verfolgt. In den darauffolgenden Tagen und Wochen wird Mandelas Stimme gehört werden – und allen ist bewusst, dass die Zukunft des Landes von den Worten dieses Mannes abhängen könnte. Mandela war 1964 aufgrund seiner politischen Aktivitäten als Mitglied des ANC im Kampf gegen die Unterdrückung der nicht-weißen Bevölkerung dem Todesurteil haarscharf entgangen und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die längste Zeit seiner 27-jährigen Inhaftierung verbrachte er auf der Gefängnisinsel Robben Island vor der Küste Kapstadts. Doch der willensstarke Mandela gab den politischen Kampf auch dort nicht auf – neben der auferlegten harten Arbeit am Steinbruch nutzte er die Zeit nicht nur für die eigene Fortbildung durch ein Fernstudium, sondern strukturierte auch das Leben seiner Mithäftlinge. Um zu verstehen, was das südafrikanische Apartheidsregime zum wohl meistgehassten Regime der Welt machte, muss zurückgeblickt werden – auf seine Errichtung im Jahr 1948 oder noch weiter. An der Südspitze Afrikas ließen sich bereits sehr früh weiße Siedler nieder und kolonisierten das Land. Als Ausgangspunkt der ersten weißen Siedler auf dem afrikanischen Kontinent diente eine kleine Festung, welche die Niederländische Ostindien-Kompanie 1652 am Fuße des Tafelbergs errichtet hatte. Eben jener Berg, der über der Bucht von Kapstadt thront und den Mandela auch von seiner Gefängniszelle aus sah, wurde für die Apartheidsgegner von der ANC später zum Symbol für die Hoffnung auf Freiheit. 1990 – das Jahr, als Nelson Mandela entlassen wurde – ging als das Jahr in die Geschichte ein, in dem die lange, grausame Kolonialzeit endlich ein Ende nahm. Doch ist sie wirklich überstanden?
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